Die Feiertage sind vorbei, im Nu verflogen. Doch sie hinterlassen ein warmes Gefühl auf der Seele und bleiben uns gut und gern in Erinnerung.
Wie waren eure Festtage? Was werdet ihr daran am meisten vermissen?
Jahr um Jahr tun’s mir die Lichter an. Ich liebe es, durch die hell erleuchteten Straßen zu schlendern, die kalte Winterluft einzuatmen und die Lichterketten in unterschiedlichster Ausführung von Form und Farbe zu bewundern.
Ach ja, schön war’s und schön wird’s auch dieses Jahr! Es bleiben nur noch 12 Monate bis Weihnachten.
Da spricht wohl der Feiertags-Blues aus mir. Zum Glück hängt die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt noch. Und wenn auch die weg ist, bleibt mir immerhin der warme Gedanke, dass es irgendwo da draußen ein Buch gibt, welches immerwährend strahlt.
Naja, kleine Korrektur: Es ist eher VERstrahlt.
Aufgepasst, nun wird’s wissenschaftlich!
In der Französischen Nationalbibliothek liegen - wohlgemerkt, unter Verschluss und mit einer Schutzschicht aus Blei ummantelt - die verschriftlichten Erkenntnisse der polnisch-französischen Chemikerin und Physikerin Marie Curie sowie ihres Mannes Pierre Curie.
Ihr ganzes Leben widmete Marie Curie den Entdeckungen radioaktiver Strahlen und deren Nutzen für die Medizin. Den teilweise gemeinsamen Forschungen des Ehepaares Curie ist die Entdeckung der chemischen Elemente Polonium und Radium zu verdanken.
Der wissenschaftliche Fortschritt hatte jedoch seinen Preis. Da sämtliche Entdeckungsreisen in die Welt der Radioaktivität überwiegend im eigenen Zuhause durchgeführt wurden, bekam das häusliche Umfeld eine gute Portion radioaktiver Strahlungen ab.
Kein bisschen verwunderlich ist es demnach, dass auch Marie Curies Notizbücher, in welchen sie ihre Forschungsbeobachtungen und -ergebnisse festhielt, starken Strahlungen ausgesetzt waren. Eines ihrer Notizbücher wurde im Jahre 1984 für satte 136.000 Mark versteigert.
Ein stattlicher Preis für einen Gegenstand, dessen Nutzung unzumutbar ist.
Gegenwärtig befindet sich unsere Gesellschaft auf dem Wissensstand, dass radioaktive Strahlen sämtlichen lebenden Organismen erheblichen Schaden zufügen. Trotz langanhaltenden, gesundheitlichen Auffälligkeiten wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit etc. hat das Ehepaar Curie ihren Zustand nicht mit der Arbeit an den radioaktiven Elementen in Verbindung gebracht.
Aber zurück zum Wesentlichen: Einige der Notizbücher von Marie Curies können noch heute in der Nationalbibliothek von Paris angeschaut werden. Allerdings ist hier Vorsicht geboten! Bevor man in die Forschungswelt der Nobelpreisträgerin eintaucht, gilt es zuvor eine Unterschrift abzugeben. Auf diese Weise sichern sich die heutigen Besitzer der Notizbücher gegen mögliche Klagen ab, denn die Bücher geben weiterhin Strahlung ab, können entsprechend eine Gefahr darstellen.
Man stelle sich nur mal vor, welche Schätze wir manchmal in unseren Notizbüchern bergen – unsere Gedanken, unseren Nachlass an die Nachwelt, unsere Geheimnisse … und manch einer wohl auch radioaktive Strahlen.
Eure Pia.
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